Erich Priebke stellt uns mit den untenstehenden Zeilen von Ernst von Dombrowski, einen von ihm sehr geschätzten Künstler vor.
Ich bin alt. Im Gespräch: Erich Priebke„Ich glaube an die Zukunft unseres Volkes“VOLK IN BEWEGUNG: Herr Priebke, Sie befinden sich seit 1995 in italienischer Haft. Wie sind Ihre persönlichen Lebensumstände in der Gefangenschaft? Erich Priebke: Ich bin am 21.11.1995 hier in Rom als Häftling aus Argentinien angekommen und wurde in der Militärhaftanstalt Forte Boccea interniert. Nach meinem ersten Prozeß, der am 1.8.1996 mit einem Freispruch endete (später aber „annulliert“ wurde) kam ich bei neuerlicher Inhaftierung in das Stadtgefängnis Regina Coeli, weil ich nun der zivilen Justiz unterstand. Zunächst in einer Zelle, verlegte man mich in die Krankenabteilung, wo ich ein großes Zimmer allein bewohnte; nach einem Hin und Her wurde ich wieder von der Militärjustiz übernommen und landete erneut in Forte Boccea. In dieser ganzen Zeit meines Daseins wurde ich immer mit der größten Hochachtung behandelt. Dann gelang es meinem Anwalt, mich im Franziskaner-Kloster Frascati unterzubringen. Die Mönche empfingen mich mit offenen Armen, doch mit mir zogen zehn Carabinieri ins Kloster, die die stille Klause in eine Kaserne verwandelten. Nach vier Monaten habe ich den Richter um meine Verlegung in ein anderes Domizil gebeten, um den gütigen Mönchen diese ständige Belastung rund um die Uhr zu ersparen. Nach einer kurzen Internierung im Militär-Krankenhaus wurde endlich dem Gesuch meines treuen Freundes, Rechtsanwalt Dr. P. Giachini stattgegeben und ich kam in den Haus-Arrest in einer seiner Wohnungen, wo ich seit 23. 12.1997 nun Gastrecht genieße. Aber ich bin noch immer ein Häftling, habe nur zwei Spaziergänge pro Woche und kann sonst keinen Schritt aus dem Haus gehen. Aber ich weiß, daß es mir im Gegensatz zu anderen Häftlingen relativ gut geht. V.i.B.: Sie sind der letzte Gefangene des Zweiten Weltkrieges und ein Symbol dafür, daß dieser Krieg bis zum heutigen Tage gegen das deutsche Volk fortgeführt wird. Glauben Sie, daß Sie in Freiheit sterben werden? Priebke: Obwohl ich im ersten Prozeß von drei Richtern, bei 24 Verhandlungstagen in drei Monaten, freigesprochen wurde, ist es meinen Verfolgern gelungen, diesen Prozeß annullieren zu lassen und von nun an waren die Richter ständig unter dem Druck meiner Verfolger. Die wollten, daß ich „im Kerker krepiere“. Der Herrgott schenkte mir aber eine gute Gesundheit und bisher habe ich unverzagt meine Haft ertragen, wobei mir die große Zahl von guten Menschen, die mir treu zur Seite stehen und mir moralische Kraft geben, eine große Hilfe sind. Ob ich als Häftling oder als freier Mann sterben werde? Wir sind alle in Gottes Hand. V.i.B.: In München steht zur Zeit John Demjanjuk,87, vor dem Tribunal. im Juni wurde mit Herbert Schweiger, 86, eine Symbolfigur des volkstreuen Lagers zu zwei Jahren Haft verurteilt. Sie selbst sind mittlerweile 96. Ist diese Verfolgung bis ans Sterbebett für Sie Ausdruck demokratischen Fortschritts oder eher Angst und Schwäche vor einem Gegner, den man vielleicht nur militärisch, aber nicht geistig besiegt hat? Priebke: Demjanjuk wurde vor langen Jahren aus den USA nach Israel überstellt, weil er beschuldigt wurde, „Iwan der Schreckliche“ zu sein. In bewundernswerter Weise haben die Richter in Tel Aviv alles getan, um diesen Vorwurf entweder zu bekräftigen oder zu verwerfen. Sie konnten keine Beweise erbringen und haben Demjanjuk wieder nach den USA zurück geschickt. Ich weiß nicht, ob der Mann jetzt überhaupt eine „Staatsangehörigkeit“ besitzt oder „staatenlos“ ist. Warum nun ausgerechnet deutsche Richter ihn neuerlich aburteilen wollen, erstaunt mich sehr – eine Last mehr für den deutschen Steuerzahler. Die Verfolgung bis ans Sterbebett wurde in meinem Falle vom Simon-Wiesenthal- Zentrum Los Angeles durchgeführt. Sie haben den „Fall Priebke“ erfunden, organisiert und orchestriert – und noch immer suchen sie nach Greisen, die sie vor einen Richter schleppen können. Scheinbar brauchen sie das zum Überleben. V.i.B.: Die Rede der Bundeskanzlerin Merkel zum 70. Jahrestag des Kriegsausbruches 1939 belegt eindrucksvoll die geistige Umnachtung der bundesdeutschen Kollaborateure der dritten Generation. Wie schätzen Sie die Lage des deutschen Volkes nach über sechs Jahrzehnten fortwährender psychologischer Kriegführung ein? Priebke: Die Rede von Frau Merkel ist mir unbekannt und wieweit die „Umnachtung“ des deutschen Volkes geht, vermag ich nicht zu werten, da ich seit 1994 ein Häftling bin und damit unsere Reisen nach Deutschland unterbrochen wurden (ich hatte die Flugkarten von Lufthansa in der Tasche, als ich am 9.5.1994 in Argentinien auf Ersuchen der italienischen Justiz verhaftet wurde). V.i.B.: Trotz allem Haß, trotz der Macht und Niedertracht unserer Feinde: Glauben Sie an die Zukunft des deutschen Volkes? Priebke: Ich verfolge das tägliche Leben hier in Italien und in Deutschland insbesondere aus den Berichten in verschiedenen Zeitungen, habe dazu eine großen Kreis von Brieffreunden und im kleineren Masse auch Besucher verschiedener Nationalitäten und erkundige mich natürlich immer wieder, wie es den Menschen heute ergeht und wie diese Menschen sind. Die Überflutung Europas mit Fremden aus aller Welt und besonders aus Afrika ist eine enorme Bedrohung für alle Einwohner Europas. Leider hat die EU zu diesem Thema die verschiedensten Meinungen der Delegierten – die sicher nicht nur mich verblüffen - aber bisher kein wirksames Rezept gegen diese Invasion. So kann einem wirklich Angst und Bange werden ob des Schicksals Europas und unserer deutschen Heimat. Trotzdem glaube ich an die Zukunft unseres Volkes – an die Kraft und den Lebenswillen deutscher Frauen und Männer zur Erhaltung unseres deutschen Vaterlandes! Quelle: VOLK IN BEWEGUNG (Dorfstraße 41, 37318 Fretterode), Ausgabe 6/2009 |