Zur Erinnerung - zum Gedenken

"Man muß lachen, um nicht zu weinen."

Erich Priebke (geb. 1913 - gest. 2013)



Liebe Freunde und Leser dieser Web-Seite,

durch die Initiative eines guten Landsmannes wurde diese Weltnetzseite eingerichtet, und ich begrüße mit viel Freude alle Leser, die sich für meinen Fall und meinen Leidensweg interessieren.

Viele von Ihnen haben vielleicht das Buch von Gysecke gelesen, „Der Fall Priebke“, und dann später das Buch, das ich zusammen mit meinem Freund und Schutzengel, dem italienischen Juristen Dr. P. Giachini, geschrieben habe: „Autobiographie - Erich Priebke. Vae Victis – Wehe den Besiegten“. Es ist die 2005 erfolgte deutsche Übersetzung der 2003 erschienenen Originalausgabe, ein Zeitdokument mit 1030 Seiten – mit meinem Lebenslauf, der Schilderung meiner drei Prozesse in Rom mit allem Drum und Dran, was meine Verfolger dafür aufgebaut hatten. Enthalten sind auch die Fälschungen von Dokumenten, die mich belasten sollten. Auch einige Photos sind enthalten, insbesondere das Bild des 13-jährigen Knaben, dem bei dem Attentat gegen deutsche Polizeisoldaten der Kopf vom Leibe getrennt wurde.

Die Truppe hatte sofort 27 Tote, weitere starben an ihren schweren Verletzungen – insgesamt waren es 42 Männer, die ihr Leben verloren.

Wie Sie vielleicht schon gelesen haben, werde ich als der älteste Kriegsgefangene der Welt bezeichnet, was ich als eine Schande für Italien halte, aber auch für das offizielle Deutschland, welches mich völlig im Stich läßt. Am kommenden 29. Juli werde ich 101 Jahre alt. Meine geliebte Frau ist im August 2004 verstorben, wir waren 66 Jahre verheiratet. Nach meiner Auslieferung am 20. 11. 1995 habe ich sie nie wieder gesehen. Sie ruht in einem schönen Waldfriedhof hoch über einem kristallklaren See im argentinischen Patagonien.

Ich bin nun im 19. Jahr meiner Gefangenschaft. Es war und ist ein schwerer Leidensweg, aber ich habe nie den Mut verloren und auch nicht die Hoffnung, noch einmal die goldene Freiheit genießen zu können.

So danke ich Ihnen für Ihr Interesse an meinem Schicksal und beende diese kurze Botschaft mit dem Ausruf:

NIEMALS AUFGEBEN!

Erich Priebke
14. Juni 2009